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Dienstag, 25. September 2018




Neues ist der Feind des Alten
und die Suche nach mir selbst





Hört sich der Titel meines Posts ein wenig seltsam an? Soll es auch, denn ich mag mich etwas herausfordern und den geradlinigen Wegen ein wenig Kurven verleihen.




Neufundland ist mein Wort des Jahres 2018 und viel neue Erfahrungen habe ich gefunden.

Aber der Alltag ist tückisch, die alten Gewohnheiten hinterlistig und einen Blick lang nicht aufgepasst, finde ich mich wieder in alten Strukturen, meine Gedanken denken alt und der normale Trott ist wie ein Würgegriff, dem ich mich kaum entwinden kann.




Je älter ich werde, desto mehr sehne ich mich danach, Neues zu entdecken. Ich möchte die Horizonte ausdehnen und weiter und freier werden, raus aus dem Tunnel, der mit den Jahren immer enger wird.





Das Fatale daran ist, dass sich das Leben auch immer um dieselben Wiederholungen dreht, irgendwie lassen sich Energien nicht in eine andere Richtung bewegen und das lähmt mich einerseits und beunruhigt auf der anderen Seite auch.

Die Stoppschilder werden größer und mächtiger und die Gassen schmaler.




Das gefällt mir gar nicht. Gesucht habe ich immer schon nach Lösungen und gefunden habe ich auch, immer wieder.




Perspektiven zu wechseln, flexibel zu bleiben in den Gedanken, einen neuen Blickwinkel erschließen, das macht mich glücklich und das Reisen ebenso.




Da können fremde Orte plötzlich das Leben weiten und ausdehnen. 
In die Ferne zu sehen, von einem Platz hoch oben - und nachdem ich kein Freund der Berge bin, suche ich eben andere Ausblicke - macht wieder frei und unbeschwert.




Orte wie diese hier - Castello di Brolio in Chianti - dokumentieren eindrucksvoll, wie gekämpft, gelitten, aufgegeben, wieder aufgestanden und gesiegt wurde.
Und wie Veränderung ein Anker war in stürmischen Zeiten.
Und wie Veränderung überleben ließ in harten Zeiten.








Es darf auch leer werden, gelegentlich, um den Raum neu zu füllen, ob es in Gedanken ist oder im Außen.

Hier in der Crete Senesi südlich von Siena ist es leer und karg und trotzdem voller Schönheit, die nicht laut und drängend ist, sondern erst mal aufgespürt werden will.




Aus der Leere entsteht die Fülle und aus dem Loslassen des Alten entsteht Neues.
















9 Kommentare:

  1. Ja, so ist es wirklich, liebe Veronika:
    Das Neue kann nur gefunden, nie gedacht werden – dann wäre es ja nicht neu.
    Und es scheint wie ein Wunder, dass es aus der Leere auftaucht, nicht wahr?
    Herzliche Grüße und danke für die schöne untermalende Bilderreise
    Petra

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    1. Liebe Petra,

      das ist ja ein genialer Gedanke, das Neue kann nur gefunden werden, wie wahr. Habe ich so noch nicht gesehen.

      Alles kommt aus der ungeordneten Leere und wird durch die gedankliche Schöpferkraft real.

      Ja ich finde auch, dass es mir gut gelungen ist, Text und Bilder zusammenzufügen. Ich lobe mich einfach mal selbst.

      Herzliche Grüße
      Veronika

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  2. Interessante Gedanken und wunderschöne Bilder. Reisen erweitert immer unseren Horizont.
    Lg aus Wien

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    1. Liebe Frau Mayer,

      wie schön, dass Du mich besucht hast und danke für Deinen Kommi.
      Deshalb liebe ich das Reisen, neue Eindrücke fegen altes weg.

      Liebe Grüße aus dem Ländle nach Wien
      Veronika

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  3. Liebe Veronika, wie immer bei deinen Worten fühle ich mich sehr angesprochen.
    Du verstehst es dich mit Worten und Bildern auszudrücken und du triffst mich meist.
    Jeh älter ich werde, desto mehr sehne ich mich danach Neues zu entdecken, ja so empfinde ich es auch.
    Du machst es ganz richtig, zu Reisen ist auch ein großer Wunsch von mir.
    Lieben Dank für deinen schönen Post.Edith

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    1. Liebe Edith,

      das ist wunderbar, wenn ich Dich "treffe". Ist ja nicht selbstverständlich.

      Eigentlich könnte ich ständig auf Reisen sein, das wäre perfekt für mich. Mit ein paar kurzen Unterbrechungen zu Hause und so lange, bis ich richtig Heimweh habe. Bislang ist mir das noch nicht passiert. Es gibt ja auch so unendlich viele schöne Ziele, die entdeckt werden wollen.
      Vielleicht hängt es doch mit dem Alter zusammen, entweder man öffnet sich noch mal so richtig oder nistet sich in das bequeme Leben ein. Gut, wenn uns die Sehnsucht treibt, gell.

      Mal sehen, wo es mich noch hinführt.

      Liebe Grüße Veronika

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  4. "Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge." Ist das nicht ein genialer Spruch, liebe Veronika? Kurt Marti wusste, dass man den Versuch wagen muss, zu gehen, ohne sich davor zu fürchten, was man am Ende finden wird. Kann sein, dass der Weg der falsche war, das Neue, das man fand, nicht das, was man sich erhofft hatte. Genauso gut aber kann es passieren, dass man geht, findet und sich eingestehen muss: Wäre ich bloss schon früher gegangen! Wenn dir der Sinn nach Neuem steht, dann wage die Veränderung. Es kann nichts Schlimmeres passieren als dass man sich eingestehen muss, dass es schlussendlich "nur" eine Erfahrung war. Aber auch die Erfahrung war es wert, denn sie wird einem eine Richtung weisen.
    Selber bin ich eher von der Sorte derer, die im Erreichten verharren. Zuviel Neues macht mich nervös....Trotzdem kommt es vor, dass ich eine gravierende Veränderung herbeiführe, das dann aber meist Knall auf Fall und ohne Umwege. Diese Entscheidungen fallen oft aus dem Bauch heraus - ich bin gut gefahren damit bisher und habe es kaum je einmal bereut.
    Vielleicht liegt der goldene Weg darin, in den Wiederholungen den Halt zu finden und im Neuen die Herausforderung?
    Ich wünsche dir, dass du das findest, was du dir erhoffst!
    Hummelzherzensgrüsse!
    ...und PS: Sooo schöne Bilder! Dieser Himmel, dieses Blau...wunderbar!

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    1. Ja ich kannte den Spruch schon und finde ihn auch genial. Ich für meinen Teil gehe gerne schauen, wo ich hin käme, wenn ich dann ginge. Und manchmal gibt es doch Hürden, und man bleibt, wo man ist. Tztztztztz.

      Ich glaube schon, dass wir keine Fehlerkultur mehr haben, alles muss perfekt sein, bei der Frisur und den Klamotten angefangen, über Haus und Garten und Auto bis zu den Kindern. Ekelhaft so was.

      Das Leben besteht doch aus einer endlos langen Kette an Fehlern und würden wir keine machen, hätten wir keine Erfahrungen und vor allem würde uns auch fehlen, etwas völlig richtig gemacht zu haben. Ein weites Feld, da könnten wir stundenlang darüber sinnieren.

      Mich macht mehr zu viel Altes nervös, weil ich dann Angst habe, es mir dort bequem zu machen. Mensch ist ja schon auch ein wenig auf faul getrimmt. Aber Du schreibst sehr schön, dass Wiederholungen Halt geben können. Mitunter liegt es auch am zunehmenden Alter, dass die Erfahrungen des Bekannten immer mehr werden. Ist ja auch normal.

      Ich hatte mal einen Teil Shiatsuausbildung gemacht und ein Trainer gab uns einen wundervollen Tipp mit auf den Weg: jeden Tag etwas tun was man noch nie gemacht hat und sei es, nur mal mit der linken Hand die Zähne zu putzen. Das allein hilft schon, in der Routine einen Stopp einzulegen.

      Tja und ich habe hier in Nordjütland einen curryfarbenen Pullover gekauft. Ich hatte noch nieeeeeeee in meinem Leben irgendetwas in Gelbtönen an. Und ich fühle mich richtig toll damit.

      Coming soon - die Bilder aus Nordjütland und Du wirst über dieses Blau ebenso staunen.

      Sturmgrüße aus dem Nordlicht
      Veronika

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  5. Liebe Veronika, wenn der Tunnel enger wird, dann ist richtig gut, wenn Neues der Feind des Alten ist. Rumms, ohne Drive geht Veränderung ja oft nicht wirklich.
    Wie ist es daher solch ein Katapult, solche Reisen zu machen. Den Ursprung und auch manchmal das Ende zu fühlen - und beim Zurückkommen "des Kaisers neue Kleider" zu durchschauen und sich davon befreit haben.
    Hab es traumhaft und veränderlich, wie es Dir gut tut, meine Liebe, sei gedrückt, Deine Méa

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