ICH BIN WIEDER DA
Eigentlich war ich gar nicht weg, die Zeit war nur so intensiv, dass nichts mehr übrig war für den Blog und für den Besuch bei Euch
Ich war zwei Wochen auf Amrum, aber nicht einfach so als Urlauber, sondern ich war bei Freunden in ihrem Ferienhaus und Ihrer Weinbar am Arbeiten.
Nach dem Tod meines Vaters war die Insel der wohl passendste Ort, um tief in meine Gefühle eintauchen zu können, um zu verarbeiten, um zu trauern und mein Herz der Freude zu öffnen, um Vergangenes in Frieden ziehen zu lassen und Neues willkommen zu heißen
Der Tod eines sehr nahen Menschen heißt auch, sich neu zu ordnen und die Segel neu zu setzen
auch ein wenig durch die rosarote Brille alles Geschehene zu betrachten und selbst den künftigen Tagen einen zarten Rosaton zu verpassen
Unter den weiten Himmel sich zu stellen und seine Segnungen zu empfangen
Ich stand oft weinend am Strand, nicht weil ich traurig war, sondern so berührt und überwältigt von der Größe und der Öffnung, die ich im Herz spürte
Wie sonst nie habe ich ich hier Himmel und Erde vereint erlebt
und alles singt das gleiche Lied
Und nichts bleibt, nicht die Hoffnung und auch nicht die Angst, nicht die Freude und auch nicht die Trauer, es bleibt nur die Stille, die im Rauschen des Meeres und in den Gesängen des Windes in der Tiefe wohnt
Ja, irgendwie war es ein Neubeginn. Arbeiten auf der Insel war so selbstverständlich, wie meine gewohnten Wege zu Hause. Nach Feierabend an den Strand zu gehen und tief einzutauchen in die Magie des Meeres und der Wolken, einfach nur zu sein, fühlte sich so richtig an
So werde ich wohl noch intensiver meine zwei Welten verbinden, gerade so, wie sich der Himmel im Meer spiegelt
"Tag für Tag weht an uns vorbei, bringt das Boot in den Wind!
Sing ein Lied für den Ozean, sing ein Lied übers Meer.
So viele Tage und Stürme müssen vergehn,
denn wir werden uns wiedersehn" - Rio Reiser