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Donnerstag, 25. Oktober 2018





ICH STEHE HART IM WIND



Ich durfte wieder mal erleben, wie es sich anfühlt, vom Wind verweht zu werden, im Sturm zu stehen und darum zu kämpfen, nicht hinweggefegt zu werden.

Das Leben mit seinen Gezeiten, mit dem Auf und Ab der Emotionen, mit dem Glücklichsein und den Traurigkeiten, das Wilde und das Sanfte, Kräfte, die an mir zehren und andere, die mir Mut verleihen - alles hat hier seine Entsprechung.





Das Meer tobt, der Regen peitscht ins Gesicht  und der Wind pfeift ums Haus, rüttelt an den Scheiben, und kurze Zeit später öffnet sich ein Sonnenfenster und zeigt das strahlendste Blau, intensiv und leuchtend.

Als Versöhnung obendrauf schickt der Himmel Regenbogen, bevor der nächste Sturm heranrollt.




Ich liebe den Sturm, es war ein großes Geschenk für mich, dass während der zwei Wochen nur ein paar Tage ziemlich ruhig waren.

Er fegt mich immer leer, alles Unnütze, alles Schwere kann ich da lassen und ich weiß, es wird gewandelt. 





Wenn ich hier stehen darf, erübrigen sich alle Fragen, die dem unruhigen Geist entspringen. 
Auf eine magische Weise ist das Leben klar und durchschaubar, weil es nur diesen einen Punkt gibt, zwischen den Wolken und dem Wasser und dem Wind, der mir erzählt, dass es ohnehin nichts wichtiges gibt, weil sich durch ihn immer alles verändert.




Die Küste wechselt ständig ihr Gesicht - manche würden sagen, der Zahn der Zeit nagt an ihr.

Wenn ich mir das Zähnchen vorstelle, das hier nagen soll, kann ich nur lachen.

Hier sind archaische Kräfte am Werk, jene, die imstande waren, Planeten entstehen zu lassen und zu formen. 

Und Zeit ist nur ein Hauch im endlosen Raum.

Es ist gut, dass sie sich so gezähmt haben, dass es uns Menschen möglich ist, hier zu leben.

Und doch zeigen sie ihre Macht und Mensch täte gut daran,
sich einzufügen, denn ein Wimpernschlag der Urgewalten und es gäbe uns nicht mehr.





Wie schnell hier sich das Bild ändert, können wir jedes Jahr miterleben. 
Vor einem Jahr standen hier noch Mauern, jetzt sind sie einfach weg.




Dänemark setzt nun viel Geld für den Küstenschutz ein, denn Rubjerg Knude, das Wahrzeichen Nordjütlands, soll erhalten bleiben und den Menschen hier ein Leben auch in Zukunft ermöglicht werden.




Warum sind die Dänen glücklich?
Sie leben umgeben von zwei Meeren und die Distanz zwischen Nord- und Ostsee ist an der breitesten Stelle etwa 100 km, an der schmalsten Stelle treffen sich beide Meere und fließen ineinander.




Das Meer ist eine große Heilerin, die Yin-Kraft des Universums, der weibliche Schoß, dem alles entspringt, sie ist das Nährende, das Bewahrende und trotzdem Verändernde.

Unser Blut und das Meer sind eins.




"Nicht alle Stürme kommen, um dein Leben zu erschüttern.
Manche kommen, um dir den Weg freizumachen."

Diesen Satz hatte ich vor kurzem irgendwo gelesen.

So stand ich hart im Sturm im fernen Nordjütland, fast am Ende der Welt, im Vertrauen, dass es der Sturm sein möge, der mir den Weg freimacht.








Donnerstag, 11. Oktober 2018





ICH HABE MICH VERLIEBT



Klar, in Nordjütland.
Aber das ist ja nichts Neues. 

Schon seit ich Geographie in der Schule hatte - das ist schon eine geraume Weile her - und das erste Mal Nordjütland und Skagen hörte, war da etwas in mir, was ich damals nicht erklären konnte.

Irgendwie ein vertrautes Gefühl, eine Ahnung, dass es ein Platz für mich ist, eine unbenennbare Sehnsucht, da hin zu müssen. 




Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, diesem Gefühl zu vertrauen und der Spur zu folgen.

Klappt aber nicht immer auf Anhieb. So habe ich mich über die deutsche Nordseeküste nach Amrum und dann weiter an die dänische südliche Nordsee "vorgearbeitet", bis ich vor drei Jahren tatsächlich in Nordjütland ankam.

Und von da an war es klar, sonnenklar, glasklar - es ist mein Land.




So habe ich den Ort Lönstrup gefunden und mich innerlich niedergelassen, selbst in dem Bewusstsein, dass es mich auch an andere Orte und andere Länder treiben wird.

Aber hier, auf dieser Bank, wird immer ein Ankerplatz für mich sein.

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Warum ich mich neu verliebt habe - es gibt ein Haus, mein Haus, ich wünschte es mir.




Ist das nicht herrlich, wenn sich die Abendsonne in den Scheiben spiegelt. 

Schon lange träume ich von einem kleinen Wohnraum, unser Haus ist mir mittlerweile viel zu groß. So viel kostbare Lebenszeit geht für das Pflegen auf, so viele Wege könnte ich auch anders gehen, als nur zwischen Keller, Küche und co.

Hier, in dem kleinen Ort Lönstrup, fast am Ende der Welt, ist mir mein Wohntraum begegnet.




Als der Kamin das erste mal brannte und die Kerzen rundherum ebenso - das ist bei den Dänen üblich, so viel Kerzen wie möglich anzuzünden - wusste ich, so möchte ich es haben, so möchte ich in Zukunft wohnen.





Seht Ihr wie einfach alles ist. Es braucht auch nicht mehr, denn rund ums Haus beginnt schon die nordische "Wildnis", Hagebutten, Dünen und natürlich das Meer.




Ich bin gerne Gestalterin meines Heimes, aber ohne den Anspruch, es perfekt zu machen oder zu übertreiben oder in Wettstreit mit anderen treten zu wollen. Alles stresst.

Hier in Nordjütland, ums Haus zu gehen, die klare Luft in den Lungen, den Wind zu spüren und dem Rauschen des Meeres zuzuhören ist Entspannung und Glückseligkeit pur.




Lichtdurchflutet das Haus, die Abendsonne wärmt, taucht alles in ein goldenes Licht.




In der Beschreibung des Ferienhauses stand, dass der Besitzer, der das Haus 2017 gekauft und renoviert hat, bewusst auf den Fernseher verzichtete, um den Gästen die Chance zu bieten, die grandiose Natur und die Ruhe zu genießen. 

Wir sind keine besonders intensiver Fernsehnutzer, aber zu Hause läuft er doch immer wieder mal fast nebenher.

So haben wir uns bewusst für den einen oder anderen Film entschieden, und konnten durch das Internet zumindest das, was uns wichtig war, nutzen.

Daneben gab es keine Medien und das war wohltuend und beruhigend zugleich.






Genau so stelle ich mir eine auf das wesentliche reduzierte Wohnung vor, nichts überflüssiges, aber trotzdem heimelig und gemütlich.






So zu leben ist wie leichtes Gepäck, unbeschwert, frei und durchlässig. So wie die Wände, da ist nicht mehr viel zwischen drinnen und draußen. Vielleicht wäre es auf Dauer nicht Energie effizient, aber es fühlt sich unglaublich gut an.




Ich frage mich schon lange und immer öfters, wie viel es für das Glücklichsein braucht.

Hochglanzpolierte Küchen, Designermöbel beim Essplatz, chice Wohnlandschaften und Bäder, die mit Wellnesstempeln konkurrieren können, so ist die Wohnsituation bei vielen Menschen hier im Land.

Und sie sind auf der Flucht, ins Fitnessstudio, in den Freizeitstress, in den Kreuzfahrturlaub, in die Bars und in die Drogen. Das ist Realität. Leider.




Im fernen Nordjütland meine ich, ein paar Antworten gefunden zu haben.

Es braucht die Stille, die man aushalten muss und das leere Sein. Es braucht die innere Verbindung mit dem, was uns erschaffen hat und uns erhält.
Es braucht den Rückzug aus dem, was uns ablenkt, gierig und süchtig macht, aus dem, was uns vorgemacht wird als das große Glück, wenn wir es dann haben, was uns vorgemacht wird.

Es braucht die Einfachheit, denn alles Große ist einfach.




Und so möchte ich da sitzen bleiben, eine halbe Ewigkeit lang, im Wind und bei den Wellen, die laut sind, aber dasselbe Lied singen wie mein Blut.

Und dann zurückgehen, ein paar Schritte, in das Haus, ein Zuhause für die Seele und das Herz.



Werbung: das Haus kann gebucht werden über
www.feriepartner.de

















Dienstag, 9. Oktober 2018





NORDJÜTLAND

ein kurzer Vorgeschmack auf
den Tanz der Elemente




und 60 qm pures Wohnglück



new pictures coming soon.

Ich brauche noch Zeit, diese unfassbar schönen Tage am Meer in den Alltag zu integrieren.

Bis bald