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Dienstag, 10. Juli 2018






DUBLIN

Ich fange gleich mal in bunt an, denn Dublin ist bunt......




........angefangen bei den Bussen, die am Flughafen die Gäste für die Fahrt in die Stadt empfangen, und selbst bei Schietwetter und spät Abends herrlich grün strahlen, bis zum River Liffey, der die Stadt durchzieht.




Es wird noch viel bunter, aber ich starte bei den Pubs, denn dort habe ich eine Lebensfreude gefunden, die ich hier im Land als Grundstimmung sehr vermisse.






Es sieht wohl alles leer aus auf den Fotos, aber das täuscht. Früh am Abend ist es noch dezent, aber spätestens ab 22.00 Uhr tobt das Leben mit Livemusik, Guiness und irischer traditioneller Küche.

Ich konnte das fast nicht glauben, dass am Montag um 23.00 Uhr - man achte Montag - die Pubs gerammelt voll sind und gesungen und getanzt wird, was das Zeug hält.

Sicher war das Publikum mit Touristen durchmischt, aber es waren ebenso viele Iren da und haben einfach sich und den Tag und die Sorgen und die Freuden und alles andere gefeiert.





Das hat mich so sehr begeistert, dass ich das Gefühl bekam, nie wieder weg zu wollen.

Ich reflektiere und beobachte für mein Leben gerne und das, was ich empfunden habe, war eine Sprache von "jetzt erst recht". Den Iren geht es genauso viel oder genauso wenig gut wie unzähligen anderen, jeder hat seine Geschichte, seine Abgründe, seinen Überlebenskampf. Aber sie kommen feiern, nicht um zu vergessen oder zu kompensieren, sondern eben genau aus dem Grund "jetzt erst recht".







Zutiefst beeindruckend war auch, wie freundlich und zuvorkommend die Menschen in den Geschäften und Restaurants und Pubs waren.

Nix mit Griesgram und co. und das bis spät in die Nacht.
Ich kann immer nur vergleichen, und wenn ich genau das mit unserem Land hier vergleiche, dann sind da Welten dazwischen.

Hier ist man freundlich, aber es ist spürbar, dass darunter eine Genervtheit liegt. Es ist nicht echt. Je älter ich werde, desto sensitiver nehme ich das wahr und desto weniger mag ich es aushalten, das Unechte und Aufgesetzte.




Ich habe mich noch nicht wirklich mit der irischen Geschichte befasst, aber ich glaube, sie war düster, voll von Magie, schwer, blutrünstig mit abgrundtiefen Erfahrungen getränkt, die ich gar nicht wissen will.

Und trotzdem ist in der Musik eine Fröhlichkeit und etwas Leichtes, erinnert sehr an Country in den USA, kann aber auch erdig und sehr bodenständig.
Die Bands (ein- oder zwei Mann/Frau) spielen mit einer Selbstverständlichkeit, die man nur hat, wenn tief in der Seele die Melodien eingebrannt sind. 




Eines ist klar, das viele Bunt drückt das Lebensgefühl, die Lebenshaltung, die Lebensfreude..... und das "jetzt erst recht" aus.





Ich habe es bereits schon vermisst, als der Flieger abgehoben ist.




Aber es ist auch klar, dass es nicht die letzte Reise nach Irland war und es ist auch nicht der letzte Post dazu.

Die seriösen (grins) Themen kommen noch. Sightseeing geht mit der großen Tochter super. Wir haben viele Kilometer zu Fuß und dann auch noch mit einer Bustour zurückgelegt.

Aber davon ein anderes Mal.




Und nicht vergessen: feiert das Leben, wo immer ihr gerade seid.




10 Kommentare:

  1. Das nehme ich mir zu Herzen, liebe Veronika: Feiern!
    Liebe Grüße
    Petra

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    1. Ja schon gell. Ich weiß auch nicht, aber ich habe das Gefühl, wir - oder zumindest ich - haben es vergessen. Zuviel des Drucks, der Angst, der auferlegten Bürden. Aber das Herz will feiern und nicht schwer sein und genau das tun wir jetzt, jawohl.

      Liebe Grüße
      Veronika

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  2. TOLLE BUIDLN,,,,,da hast RECHT,,,, die können FEIERN,,,
    mei FREUNDIN war letztes JAHR dort und war ah total begeistert,,,,freu,,,freu

    wünsch da no an feinen ABEND
    bussale bis bald de BIRGIT

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    1. So lässig, gell, die Iren. Da können wir noch ein Stück abschneiden davon.
      Aber die haben auch den Meerwind, der so vieles wegbläst, was das Herz schwer macht.

      Dir auch a guate Zeit
      Veronika

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  3. Das ist ja großartig, liebe Veronika das dir die Reise so gut gefallen hat.
    Ich finde auch von einer anderen Kultur kann man so vieles schöpfen man muss nur die richtige Einstellung dazu haben.
    Ich war 3 Monate in Kanada, das war eine wunderschöne Zeit, die Menschen so bunt und herzlich, ich denke heute noch oft daran.
    Meine Jahre in Japan haben mir Geduld, Respekt und Achtsamkeit gelehrt,war auch schön, aber anders.
    Ich freue mich schon auf deinen nächsten bunten Post.
    Bis bald...Edith

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    1. Liebe Edith,

      und wie mir das gefallen hat. Ich bin schon laufend am Suchen von günstigen Flügen.

      Ich finde auch, dass das Reisen und sich einlassen auf ein anderes Land und dessen Menschen so bereichernd ist. Wenn es nach mir ginge, wäre ich dauernd auf Tour.

      Und man lernt so viel dabei, wie Du so schön schreibst.

      Ja ja, der kommt ganz sicher, der nächste Post.

      Liebe Grüße
      Veronika

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  4. Ach, wie wundervoll geschrieben! Und ja, die Iren, was haben die für eine heftige Geschichte. Eine Geschichte der erfahrenen Verachtung, der Entbehrungen, schlimmen Hungersnöten, so rau und brutal ist diese Geschichte. Und hervorgebracht hat sie solch einen Menschenschlag, den man bewundern kann. Und ganz ehrlich, wenn so ein Ire (geht mir bei Schotten allerdings auch so) mit einer tiefen Stimme und diesem Akzent spricht, oiiiiiiiiiiiiiii, da wird die Méa wieder jung, hahaha ;))
    Das liebe ich schon seeehr. Bewahre Dir Dein Neufundland, liebe Veronika, da haste wirklich einen Schatz gefunden, alles Liebe von Deiner Méa

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    1. Liebste Méa, hihihihii ja die Iren und ihre Stimme und ihre Art zu reden. Wir hatten auf der Bustour einen Guide - ich sag Dir was, der war so was von witzig und hatte Esprit und Charme. Da werde auch ich wieder jung, jawohl.

      Ja ich glaube, ich übersiedle nach Neufundland ein, da gefällt es mir sehr sehr gut. Da werden alle Lebensgeister, die irgendwie schon auf Dauerschlaf waren, wieder wach und der Geist wieder hell und klar und der Körper folgt dann ebenso.

      Auch Dir ein gute Neufundland, wo immer es sein möge.
      Von Herzen Veronika

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  5. Liebe Veronika, Dich habe ich auch schon vermisst. Wie schön, dass Du mit solchen wunderbaren Neuigkeiten wieder da bist!
    Ich bin noch nie in Irland gewesen, aber das Land steht ganz oben auf meiner Wunschliste. Das Land der alten Kelten, die Magie und diese ungezähmte raue geheimnisvolle Landschaft! Das ist so meins!

    Ich habe jetzt auch Dein vorletztes Post gelesen und finde vieles, was Du festgehalten hast, so schön und so besonders! Du schreibst über die Momente jenseits Deiner Komfortzone und dass die Reise Dir so deutlich, wie noch nie gespiegelt hat, wie sehr der Alltag Dich lähmt.
    Die Neugier und die Lebendigkeit, die so kostbar sind!
    Es war Dein Spiegel, diese Begegnung mit Irland und mit den Menschen dort. Das, was Dich so fasziniert hatte, war eine Facette von Dir, die Dir gespiegelt worden ist. Die Du an Dir selbst vermisst hast. Wie sehen uns selbst nicht und deshalb brauchen einen Spiegel.
    Meist sind es andere Menschen, aber auch Landschaften, Musik, die eine vergessene Seite in uns zum Klingen bringen.

    Und dann hast Du noch etwas Wunderbares geschrieben: „…mit einer Selbstverständlichkeit, die man nur hat, wenn tief in der Seele die Melodien eingebrannt sind. „ Ohhh, Veronika… das ist sooooooo schööööööön!!! Die Melodien tief in der Seele eingebrannt! Mich berührt das gerade sehr, weil das auch mein Thema ist und zu meinem Post von gestern passt. Tarotkarte 7 heißt bei mir nicht der Wagen, sondern die Heimat. Es geht darum den Ruf der Seele zu folgen und Du hast noch schönere Worte dafür gefunden, die Melodien, die in der Seele eingebrannt sind. Ja, darum geht es im Leben, immer wieder zu schauen, ob das, was wir leben tatsächlich unsere Melodien, die die in unser Seele eingebrannt sind? Leben wir unsere Seelenmelodien, sind wir angekommen in unserer inneren Heimat.

    Ich danke Dir für Deinen Herzenspost, der mich wieder mal inspiriert hat. Alles Liebe, Deine Grażyna

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    1. Liebe Grazyna,

      uiiiuiiii, ich bin spät mit meiner Antwort, allerdings waren die letzten zwei Wochen sehr sehr intensiv. Unsere Jüngste hatte Abschlussfest in ihrer Schule und ich war für die gesamte Deko zuständig. Das war fast Tag und Nacht Arbeit, aber jetzt ist es super gelaufen und es war ein wunderschönes Fest.

      Ich spüre eine sehr intensive Verbindung zu allem Keltischen, und mein Mann ist sowieso ein alter Wikinger. Ich war schon in der Bretagne, ein Land, das mich fast atemlos macht vor lauter Staunen. Und so ging es mir auch in Irland und das ist erst der Anfang, das ist mehr als nur gewiss.

      Man muss immer dahin zurückkehren oder es wiederfinden oder es neu entdecken, das Land, wo man als Mensch einfach nur ein großes JA sprechen kann. Das ist für mich die wahre Heimat. Ob man das Glück hat, da auch leben zu können oder es nur als Reiseziel verfügbar ist, mag fast einerlei sein. Für mich ist es ein unbeschreibliches Geschenk, diese Orte zu finden.

      Ich würde gar nicht sagen, dass es die Facette ist, die ich bei mir vermisse. Ich sehe sie und kann sie leben, nur geht es in einem Umfeld, in dem sich die Seele und das Herz vollkommen zu Hause fühlt, wesentlich leichter. Und genau so ging es mir in Irland.

      Es ist für mich fast ein wenig seltsam, an einen Ort geboren zu werden und da auch "festgebunden" zu sein, den ich nicht als innere Heimat fühle. So war es immer schon und ich kann mich erinnern, bereits als Kind starke Sehnsüchte nach Anderswo erlebt zu haben. Nur damals wusste ich nicht, wohin.
      Mittlerweile weiß ich es und kann glücklicherweise dem Rufen, wenn auch im Moment noch erst hin und wieder, folgen.

      Es ist ein großes Lebensziel, sein Lied zu finden. Wer weiß, vielleicht ist es auch das einzig wahre Ziel.

      Von Herzen alles Liebe
      Deine Veronika

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