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Dienstag, 21. März 2017




FRÜHLING

es geht mir zu schnell. 

Vermutlich bin ich auch die einzige, die angesichts der warmen Temperaturen, der frischen grünen Wiesen und des Vogelgezwitschers so etwas von sich gibt.

Mittlerweile sind Krokusse und Schneeglöckchen verblüht, aus dem ersten Bärlauch ist schon Pesto geworden, in der Wachau blühen die Marillenbäume, unser Sohn ist in kurzen Hosen unterwegs und wenn es in diesem Tempo weitergeht, fängt die Badezeit bald an.

Also es geht mir zu schnell






 Der März war immer mein Eingewöhnungsmonat, nicht mehr Winter und kaum Frühling, es roch aber anders als vorher, das Licht wurde schärfer und kompakter und die Bauern wagten sich wieder auf die Felder.

Aber nur ein bisschen, um den brach liegenden Boden zu lockern, Nährstoffe einzubringen und mitunter die erste robuste Saat.





Zumindest kann ich mich an solche Märzzeiten erinnern, ein langsames Eintauchen in eine erwachende Natur, ein vorsichtiges Ahnen der Frühlingswinde und ein bisschen Sehnsucht nach Barfusslaufen und Eis am Stiel





Aber jetzt ist alles über Nacht da, bääämmmm und die Rasenmäher rattern und die Gartenmärkte quellen über, die Griller werden rausgestellt und die kurzen Hosen - wie gesagt.

Ein großer Run auf Sommermode und die Schokoeier 






Es geht einfach kaputt, die Einfühlbarkeit in die Qualitäten der Zeit. Vielleicht ist die Natur auch nur unser Spiegel, in den wir sehen und entdecken, dass wir immer unserer Zeit voraus sind, immer. 





So lege ich mich mit meiner Kamera in die Wiese,  auf Augenhöhe mit den Pflanzen und versuche, den Puls des Bodens zu fühlen und die Langsamkeit in den Knospen und das zaghafte Blühen und das vorsichtige Summen und das erwartungsvolle Aufwachen zu erahnen.

Ich mag dem allem so Zeit lassen und mir selbst.









3 Kommentare:

  1. Liebste Veronika, ich kann deine Zeilen kaum glauben. Bei uns ist alles noch so kahl. Keine Tulpen, kaum Bärlauch,,,nur eingei grüne Spitzen. Seit 2 Tagen erst zeigt sich erstes Grün an den Bäumen und das nur stellenweise und sehr zart.
    Acuh die Wiese ist nass und kalt und von frischem Grün nichts zu sehen. Es geht ganz langsam und ja ihc mag das ...aber heute haben wir schon wider nebelgrau und Regen und das mögen weder meine Gelenke noch ich. ICh hoffe der Frühling hält auch bei uns im Osten ab Morgen so richtig Einzug. Ich sehne mich so sehr nach Wärme...der Winter hat mich heuer richtig ausgelaugt. Es war eine schwere Zeit wie du ja weißt und ich glaube gerade deshalb ist meine Sehnsucht nach dem Leben so groß. ICh schicke dir allerliebste Grüße Barbara

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  2. Ein wunderschöner Post, liebe Veronika.
    Die letzten Sätze sprachen mich so an, denn es gilt jetzt den Puls des Bodens zu fühlen, des eigenen Bodens, und der Natur nachfolgend mutig sein.
    Den Samen des Januars nicht im Keim zu ersticken, sondern mit ganzer Kraft weiter gehen und wiederstände überwinden.
    Was für eine Kraft müssen die kleinen Kerlchen aufbringen, um so zart, wie die sind, gerade hinaus durch die Erde ins Licht sich den Weg frei zu meistern.
    Da können wir uns eine Scheibe davon abschneiden.
    Alles liebe Dir, deine Grażyna

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  3. Auf deinen fantastischen Fotos spüre ich das langsame Erwachen der Blumen aus der Traumzeit. Sie sind zwar schon da, aber erscheinen noch nicht ganz diesseitig.
    Den Anblick finde ich äußerst ... entspannend!
    Liebe Grüße Petra

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