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Dienstag, 3. Oktober 2017




ALLES WAS GENÄHRT WURDE, 
IST AUCH GEREIFT






Es ist schon Oktober, irgendwie unfassbar, dass das Jahr sich schon dem Ende wieder zuneigt.

Was ist denn aus den inneren Bildern des frühen Jahres geworden, 
den Möglichkeiten, den gangbaren Wegen....






Was davon hat es geschafft, durch den Boden an die Oberfläche zu gelangen, was hat sich entwickelt über die ganzen Monate und hat Gestalt angekommen?







Sind es nur die sichtbaren Dinge, die zählen, oder welchen Wert hat das eigene Reifen?
Spätsommer, Frühherbst, Übergang ist die Qualität der Erde, der Mitte in der TCM.
Alle Einflüsse von außen werden in der Mitte aufgenommen und verarbeitet und das Nützliche vom Unnützen getrennt.






Sammeln und Ausgleichen, Reifen und Umwandeln - wenn es gelingt, dann ist das Loslassen im Herbst ganz leicht, denn alles hat zu seiner Zeit seine natürliche Bestimmung.






Die Dahlien haben nicht den Plan in sich, immer in voller Blüte zu stehen. Aber sie kultivieren ihre Energie, ihre angelegte Bestimmung, in dem sie den ganzen Zyklus durchlaufen, von der geschützten Knolle in der dunklen Erde bis zum Höchstmaß ihrer Schönheit.






Ich habe nicht das Gefühl, alles schon erreicht zu haben, was ich erreichen wollte, aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig.

Irgendwie reicht es doch auch zu fühlen, dass ich wieder ein Stück gereift bin, dass ich milder geworden bin mit mir selbst und der Welt und zufrieden sein kann mit dem Moment, wie er sich gerade zeigt.






Nicht immer, aber öfters als in  vergangenen Zeiten kann ich dem Leben entgegenlachen, weil ich sehe, dass es auch mir sein lachendes Gesicht zeigt, wenn ich es sehen will.

Ich erkenne mehr und mehr, was mir dient und was mich schwächt, selbst wenn ich das eine nicht immer umsetze und das andere nicht immer lasse.






Die letzten sonnigen Tage - und die sind im Moment nicht besonders zahlreich -  habe ich genutzt, um die Dahlienschau in Lindau zu besuchen.

Ein Blütentraum, eine unfassbare Vielfalt an Farben und Formen präsentiert sich auf einem großen Gelände.






Die Reifezeit öffnet hier ihr ganzes Herz und ihrem ganzen Reichtum und zeigt, was möglich ist. Alles reift, wenn es genährt wird, im Aufbauenden wie im Zerstörerischen.
Die Entscheidung liegt in unserer Hand.







Ein segensreicher, erntevoller Herbst für uns und
die Erde






16 Kommentare:

  1. Eine herrliche Blütenpracht. So traumaft schöne Farben. Das sind wunderbare Fotos.
    Liebe Grüße
    susa

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  2. Wunderschön - Wort und Bild!
    Liebe Grüsse,
    Nadia

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  3. Sehr feine Fotos zu deinen nachdenkenswerten Worten. Mich hat vor allem deine Überlegung "angefasst", dass reift, was wir nähren, sowohl das Aufbauende als auch das Zerstörerische.
    Und wie gut es tut, auch mal zurückzuschauen, was in diesem Jahr geerntet werden kann.
    Liebe Grüße Petra

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    1. Ich denke, es ist uns viel zu wenig bewusst, das mit dem nähren. Aber es gibt ja mittlerweile ein "neumodisches" Wort dafür - der Fokus macht unsere Welt.

      Genieße Deine Erntezeit
      Liebe Grüße
      Veronika

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  4. Veronika, ich möchte Dir von HERZEN für diesen schönen Post danken. Der Text hat mich derart tief berührt und wird mich eine ganze Weile tragen! Alleine der Satz: Ich erkenne mehr und mehr, was mir dient und was mich schwächt, selbst wenn ich das eine nicht immer umsetze und das andere nicht immer lasse. Himmel...
    Milder mit sich zu sein, dem Leben entgegenlachen und sich freuen, es einfach ein Stück weit geschafft zu haben, OHNE Vergleiche mit sich selbst als jüngerer Ausgabe... Ja. Genau hieran bin ich gerade - auch dabei, loszulassen. Mir hilft da dann immer, wenn die Blätter fallen, da lasse ich dann los und freue mich vorher an dem Heimeligen und Gemütlichen des Herbstes. Und reife, hihi, auch wenn ich bei dem Wort IMMER einen reifen Bries vor mir sehe, so einen Zerlaufkäse, der ordentlich stinkt aber gut schmeckt, höhö...
    Lass Dich (käsefrei) drücken, Du Liebe, Deine Méa

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    1. Liebste Méa,

      wie schön ist das denn - meine Worte tragen Dich.

      Na das mit dem Reifen ist schon so eine Sache, hat ja auch mit Altern zu tun und das mag ich trotzdem nicht so gerne. Reifen und dabei jung bleiben, das wärs.

      Aber es ist ja auch die Geschichte mit dem Käse oder dem Wein oder ..... wird mit dem Alter immer besser. So wie wir, gell.

      So reifen wir vor uns hin und lassen mit den Blättern los und alles ist gut.

      Allerliebste Grüße Deine Veronika

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  5. was für ein toller Blogpost. Sehr tiefgründig und belebend zugleich.
    Wie wundervoll ist bitte diese Blütenpracht?! Einfach traumhaft.
    Ich schau mich jetzt noch mal die Bilder durch und schwelge in Spätsommererinnerungen :)
    <3 Martina

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    1. Liebe Martina,

      ein liebes Danke für Deinen Besuch bei mir und Deine wohltuenden Worte.

      Glg Veronika

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  6. Wunderschön hast Du die Dahlien fotografiert, liebe Windwasserfrau, und einen nachdenkenswerten Text dazu geschrieben. Ja, wir wissen so viel und wenden es zu wenig an. Die TCM zeigt uns, wie's geht...
    Liebe Grüße
    Edith

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    1. Liebe Edith,

      danke Dir von Herzen für Deinen Besuch und Kommentar.
      Das ist wohl unsere größte "Lücke" - die zwischen Wissen und Umsetzen.

      Halt immer dranbleiben ist wichtig.

      Liebe Grüße
      Veronika

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  7. Guten Morgen, Veronika, deine Bilder sind herrlich - voller Leben. Und deine Texte liebe ich sehr, so voller Wahrheit und Poesie. Übrigens sagte mir eine Frau mal: Im Alter wird man milder. Ich fühle mich zwar nicht alt, aber die Zeit hat doch einiges verändert. Manche werden auch giftig! (kicher). Du weißt ja: Der Weg ist das Ziel). Ich freue mich auf deinen nächsten Beitrag.

    Sigrun

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    1. Liebe Sigrun,

      wie schön, danke für Deine lieben Worte. Ja das stimmt sehr, dass sich vieles verändert. Aber zulassen muss man es auch, sonst wird mal giftig oder sonst was, gell!! Nein, nicht unser Weg, wir lieben die Veränderung.

      Herzliche Grüße
      Veronika

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  8. Liebe Veronika, zauberhaft Deine Dahlien, welch eine Farbenpracht.
    Ich werde mir im nächsten Frühjahr auch mal wieder ein paar Knollen zulegen, wenn ich Dein Blütenmeehr hier so sehen... ich möchte auch ;)).
    Ja, ich glaube man wird etwas milder mit dem Alter, nicht bei allem, aber so grundsätzlich... es gibt vieles, worüber man sich einst ärgerte und aufregte, heute - wo ich reifer bin - spare ich die Nerven für andere Sachen, wenn es mal wirklich "dicke" kommt... So jedenfalls der Plan, klappt nicht immer, aber ich bin ein positiv stehts optimistischer Mensch und solange meine Lieben reih um alle gesund und wohl auch sind geht es auch mir gut.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße von der Insel Rügen, Mandy

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    1. Liebe Mandy,

      herzlichen Dank für Deinen Besuch bei mir. Ja das ist schon eine unglaubliche Pracht, die ganzen Dahlien. Ich bin echt froh, dass in meiner Nähe ein so traumhafter Garten ist. Insgesamt 13.000 Quadratmeter ist das Paradies groß. Schon sehr stattlich.

      Ja ich werde auch gelassener und zufriedener und milder - also diese Qualitäten des Älterwerdens schätze ich schon sehr. Wobei es ja nicht allen gelingt, es gibt wohl genügend verhärmte, grantige, ungeduldige Senioren.

      Sich selber immer wieder zu reflektieren und jeden Tag versuchen, der besten Version von sich selbst anzunähern ist ein wichtiger Part, glaub ich.

      Liebe Grüße vom Bodensee
      Veronika

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