HINTERGRÜNDIGKEITEN
seit nun beinahe zwei Jahren bin ich mit der Kamera intensiver unterwegs. Sie ist fast ein wenig zu meinem Sprachrohr geworden, denn Bilder sind immer vielschichtiger als Worte und erreichen nicht nur die Sinne, sondern auch die tieferen Ebenen der Gefühle. Und sie können oft ausdrücken, was nicht zu beschreiben ist.
Ich habe sehr wenig Verständnis für all die technischen Begriffe und wenn jemand z.B. fragt, mit welchen Objektiven ich fotografiere, kann ich es gar nicht genau definieren. Irgendwie war es mir bisher zu wenig wichtig, mich damit näher zu befassen.
Ich erarbeite mir einfach Schritt für Schritt meine Kenntnisse und alles im Modus "learning by doing".
Meinen eigenen Stil zu finden, was mich als Fotografin ausmacht, das ist mein langfristiges Ziel und der Weg dahin läuft über Experimente, über try and error, über das Gefühl, das ich für Fotos entwickle, die ich in den Tiefen des www finde.
Wenn mich ein Bild besonders "packt", dann weiß ich, das ist meine Spur. Und dann geht es ans technische Umsetzen, ohne zu wissen, wie und mit welchen Bearbeitungen der Fotograf gearbeitet hat.
Ein etwas langwieriges Verfahren, aber hin und wieder gelingt es mir, ein Ergebnis zu erzielen, mit dem ich zufrieden sein kann und um die technischen Schritte dazu in meiner "ich kann es"-Datenbank abzulegen.
Schon länger ist mir aber klar, dass ich mit meinen Bildern anregen möchte, die Dinge hinter den Dingen wahrnehmen zu lernen.
Wir leben in einer Vordergründigkeit, die alles, was zwischen den Zeilen steht, was hinter der Bühne sichtbar ist, was jenseits der hörbaren Range liegt, ausblendet. Der Focus weltweit liegt im Außen, im Lauten, im Grellen, im Plakativen und vor allem im Negativen.
Wir sind doch aber von einer unermesslichen Schönheit umgeben, von einer Stille, die uns zu befreien vermag, von einer Vielschichtigkeit, die unsere Sinne in andere Welten entführt, von einer absoluten Wahrheit, die nichts mehr zweifeln lässt, von einer Intensität der Schöpfung, die uns unendliche Demut abringt.
Fairytale - die Geschichten hinter den Geschichten - geheimnisvoll, zwischen Erde und Himmel, zwischen Innen und Außen und doch verbunden mit unseren Träumen und unserer wirklichen Wirklichkeit
Diese Ebenen zu berühren und zu zeigen ist mein Weg der Bildsprache. Und das ständige Üben der technischen Voraussetzungen dazu ist meine persönliche Herausforderung.
Liebe Veronika, bei den meisten hochtechnisierten Fotos stört mich oft etwas: Genau, eben dies, das Hochtechnisierte. Es wird mit Effekten gearbeitet, die oft zu viel Perfektion beinhalten. Sie wirken auf mich distanziert und leblos. Oft ist ein "ungekonntes" Foto so viel ausdruckskräftiger, hat so viel mehr Charme. Bitte werde nicht zu perfekt und technisch, las noch Natürlichkeit da. Letztendlich kommt es doch darauf an, dass man "das Auge" haben muss, und nicht, wie stark man Bilder bearbeitet.
AntwortenLöschenOft wird auch beim Filmen auf technische Perfektion geachtet, doch das eigentliche, die Story dahinter, muss doch taugen.
Lass Dich mal nicht kirre machen und von Deinem Ureigenen abbringen.
Ich freue mich auf Dein Voranschreiten, viel Spaß und Kraft weiterhin, Deine Méa
Liebe Méa,
Löschenhach wie schön, Du hast mich zum Denken angeregt:) Du hast absolut recht, ich mag diese perfekten Fotos auch nicht, und ich sage bewusst Fotos. Mittlerweile differenziere ich das. Und dann gibt es BILDER, die ziehen mich total in ihren Bann. Sie machen ein Glücksgefühl in mir, das ich nur kenne, wenn ich direkt in der Natur bin. Aber es sind eben Bilder und vor allem auch bearbeitet und es ist die Technik, die sie so wirken lassen. Um wirklich in meinen ureigensten Ausdruck kommen zu können, brauche ich die Freiheit von der Technik, das heißt, ich muss wissen, wie ich das Ergebnis erzeugen kann, das dann genau mein Empfinden ausdrückt. Die Kamera alleine kann es nicht, das glaubte ich lange Zeit, ist aber definitiv nicht so, und sei sie noch so gut und das Objektiv teuer. So muss alles zusammenkommen: das Auge, die Kameraeinstellung, das Licht, das Motiv und das Nachbearbeiten. Und wenn ich nur eine Komponente davon nicht beherrsche, kann ich mein Gefühl des Augenblicks nicht in ein Bild transformieren.
Alles geht über die Kunst des Beherrschens einer Technik - auch Du mit Deinen Zauberwesen musst wissen, wie die Konsistenz beschaffen sein muss, wie Du formen kannst, welche Handgriffe notwendig sind - so stelle ich es mir zumindest vor. Und in dem Du das perfekt kannst, bist Du dann der wirkliche Schöpfer.
Uffff - das war jetzt lang, aber ich habe auch wirklich darüber nachgedacht, hihihhihi.
Und weißt Du - kirre machen habe ich schon lange hinter mir gelassen. Was mich antreibt ist meine Neugier, etwas zu lernen und dann zu beherrschen.
Liebste Grüße Deine Veronika
Hach, habe gerade beim Antwort schreiben gesehen, dass ich das nicht unter Deinen Kommentar eingestellt hat, nun aber schnell.
LöschenGanz liebe Grüße vom "fast schon wieder Frühlingswetter nach 20 cm Schnee am Freitag und Minustemperaturen am Morgen"
Deine Vorgehensweise beim Fotografieren ist mir total vertraut, ich gehe bei meinen Wasserbildern genauso vor: Erst schauen und nach und nach ein wenig mit der Technik spielen/experimentieren. Oft muss ich mich erst einschwingen, bis die Bilder zu mir sprechen, aber dann "verschwinde" ich im Tun, begleitet von einem intensiven, nährendem Gefühl – dann bin ich wohl ganz bei mir.
AntwortenLöschenDanke für deine anregenden und ermutigenden Worte, Petra
Liebe Petra,
Löschenkaum zu glauben, ich habe es jetzt endlich geschafft, Deinem Blog zu folgen. Und Haikus haben mich schon vor vielen Jahren fasziniert, irgendwie hat sich deren Spur verloren und kommt nun über Dich wieder zurück - wie schön.
Ja ja, genau das ist es. Das kenne ich auch so gut. Und das erste Mal seit vielen Jahren habe ich so tiefe Glücksgefühle in meinem Tun durch die Fotografie, das sind die kreativen Flows, die mit nichts zu vergleichen sind.
Wir "verschwinden" immer wieder mal und immer öfters, gell!!
Liebe Grüße
Veronika
"hinter den Bäumen, sanftes Regentropfenlicht, Glück des Augenblicks" - by me
LöschenSag mal, Du erwähnst Wasserbilder. Ich meine, mal Haikus zu Wasser-und Meerbilder gesehen zu haben, war das bei Dir? Ich hab die Seite leider nicht mehr gefunden.
Liebe Grüße
Veronika
Liebste Veronika, was soll ich da jetzt schreiben...
AntwortenLöschenerstmal...du schreibtst mir aus der Seele.
Und ja... auch ihc weiß nicht immer alle technischen Begriffe...und meine Sohn kann sich darüber wundern so viel er will...es ist mir nicht wichtig. Ich möchte Bilder machen, die die Seele berühren...
Egal ob es ein Businessshooting oder ein Blümchen ist.
Bei mir werden auch keine Falten wegretouchiert...dazu stehe ich.
Komisch...ich habe aber auch keine Kunden die das von mir verlangen...
Ich hab mich an vieles selbst herangetastet...hab ausprobiert und irgendwann habe ich festgesellt, das ich zu viel Zeit dafür verwende.
Kaum gedacht, hat sich eine neue Möglichkeit ergeben, die mich ein großes Stück weiter gebracht hat...dankbar habe ich hingeschaut und es angenommen...
so spielt das Leben.
Ich liebe deine Bilder...ja du hast recht...es gibt Fotos und Bilder
Bevor ich hier noch den ganzen Vormittag weitertippe, werde ich deine Idee aufgreifen..und sie in einen Post packen...
wenn die Gedanken schon da sind...
Danke für diesen tollen Input
Allerliebste Grüße Barbara
Liebste Barbara,
Löschendanke Dir sehr für Deine Zeilen bei mir.
Irgendwie ergibt sich das ganze technische Wissen bei mir über die Erfahrung und ich glaube fast, es ist effizienter als so mancher Kurs. Weil ich mir in viel Kleinarbeit alles zusammen suche, damit ich zu dem Ergebnis komme, was ich mir vorstelle. Aber ich hab ja keinen wirtschaftlichen Druck, außer meinem eigenen, wieder Schritte vorwärts zu kommen. Und wenn es gar nicht mehr geht, frage ich bei dem Fotografen nach, der mein Traumbild grad zeigt, und ich bekomme immer gerne und bereitwillig Auskunft. So kann ich mir teure Kurse sparen, das finde ich echt cool.
Also taste ich mich weiter vor und vor, um aus Fotos Bilder entstehen zu lassen, die - und wenn es nur für einen kurzen Moment ist - jemand berühren können.
Wir machen das gut, ich klopf Dir und mir auf die Schulter:)
Allerliebste Grüße
Veronika
Liebe Veronika,
AntwortenLöschendas sind einfach umwerfend schöne Bilder.
Ganz liebe Grüße
susa