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Mittwoch, 17. Januar 2018





DER STURM 
BRINGT NEUES HERVOR
ich wünsch mir das


Das Jahr 2017 war schon untypisch windig bei uns.
Sehr zu meiner Freude, denn es hatte etwas von Meerenergie, bei ganz viel Phantasie natürlich.

Ich mag das gar nicht, wenn es dauernd so windstill ist, da habe ich das Gefühl, dass alles beim Alten bleibt, dass die Energien sich stauen, dass der alte Geist wie ein rundes dickes Monster auf seinem Allerwertesten sitzt und sich nicht bewegen muss. 




Das Januar ist erst zur Hälfte um und wir hatten hier schon den zweiten Sturm, und was für welche.

Feuerwehren im Einsatz, reihenweise Bäume umgestürzt, es pfiff ums Haus (ganz selten bei uns), zum Teil Stromausfälle,
die wir deshalb mitbekommen haben - wir hören selten Nachrichten -, weil eine Kundin meines Mannes nicht aus ihrer Garage heraus kam. Da lob ich mir unser altes Garagentor, das noch Muskeleinsatz braucht.

Sich nur auf die Technik zu verlassen, war und ist mir suspekt. Ich bin froh über unseren großen Kachelofen und unsere Stromanlage auf dem Dach, die notfalls auch autark arbeitet.





Natur zeigt überdeutlich, wie zerbrechlich unser wichtigtuerisches Gefüge ist. Nix hält, wenn die Dämme brechen und die archaische Kraft über uns hereinbricht.




Und weil ich als Windwasserfrau genau diese Elemente so liebe, war ich heute am See, aber an einem etwas entlegeneren Ort. Das hatte richtig was von Ostsee. Die Farben, das Schilf, und die Weite, wenn man sich die Berge dahinter wegdenkt.




Die Wasservögel hatten heute richtig Schaukelpartie, aber sie sind angepasst, was ich von mir nicht behaupten konnte, es war sooooooo kalt und ich konnte kaum die Kamera bedienen, weil die Finger schon steifgefroren waren. Dabei hatte es nicht mal Minusgrade.

Huiiii  dachte ich mir - wie verweichlicht bin ich eigentlich. Aber wenigstens war ich draußen und bin nicht am Feuer sitzen geblieben.

"Der Nordwind fegt übers Land
unzähmbar und kalt.

Bleib nicht am wärmenden 
Feuer sitzen,
wenn du sein Rufen hörst.

Er weht dich an den Rand der Welt
wo das Unberechenbare wartet
und der Mut dich trägt"

Das hatte ich schon mal vor einem Jahr geschrieben und es ist immer noch aktuell.






Ich spüre jeden Tag, wie die Bahnen des Gewohnten ihr Territorium behaupten wollen.
Ich meine, es macht manchmal auch Sinn, das Leben kann in vielen Bereichen mit den Erfahrungen bewerkstelligt werden.
Sonst müsste ich ja tatsächlich jeden Tag neu überlegen, wie denn nun der Herd zu bedienen ist etc.

Aber die Gewohnheiten, die dem alten Geist frönen, die nicht aus dem Herzen gewachsen sind, denen mag ich Neues entgegensetzen.

So habe ich mir vorgenommen, bei jeder fotografischen Tour auch zwischen den Zeilen zu lesen und auf Spurensuche zu gehen, nach den nicht ganz so offensichtlichen Zeichen.

Baumgesichter - sie zu entdecken mag ich zur neuen Gewohnheit machen. Sie bringen mich näher an das Wesen, das sich zeigt, wenn ich behutsam bin und in der Stille seine Sprache höre.





Ich wünsche mir sehr, dass die Stürme vieles aufbrechen, selbst wenn es sich für die Menschen bedrohlich anfühlt.

Einen guten Spruch hatte ich mal gelesen:
"der Sturm hat auch seine guten Seiten, ich stelle alles, was ich nicht mehr brauche, auf den Balkon und er nimmt es mit".

Soll er!! 
Ich stelle einfach alles, was mich von mir und dem wahren und echten Leben trennt in den Wind. Und ich weiß, dass er versteht, was zu tun ist.




Neufundland - es ist der Weg in das Unbekannte, in das Ungesicherte und das noch Unsichtbare. 

Warum nicht, das andere kenne ich schon!










9 Kommentare:

  1. Veronika, Deine Zeilen haben mich umgehauen - wie der Sturm, wie unglaublich und wundervoll! Ja, lass uns loslassen und mit ihm fliegen - nie zuvor habe ich meine Schwingen mit klarerer Energie hergestellt!
    Diesen Post werde ich wieder und wieder lesen heute - und ich merke, dass Du immer mehr die wirst, als die Du Dich nanntest: Die Windwasserfrau und eine Spurensucher- und -finderin. Das Vorhaben mit den Baumgesichtern ist ein eigenes Neuland - und Dein Neuland wird zu Neufundland...
    Auf dass es uns förderlich um die Nase bläst, Recht hast Du, hoch den derrière :))) Neuland... Ganz lieben Drücker, Deine Méa

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    1. Herrlich ist das gell, wenn man sich nicht verkrümeln muss, weil es draußen um die Häuser pfeift, sondern mitfliegen darf und kann. Geht halt nur mit leichtem Gepäck.
      Und das einkuscheln danach lässt so richtig satt zufrieden werden, weil man es aufgenommen hat mit all den großen Geistern da draußen.

      Schön dass Du das sagst, dass ich allmählich auch zu meinem Namen werde. Vieles ist in uns angelegt und will sichtbar werden, aber wir wachsen erst allmählich da hinein. Auch da gilt es, behutsam mit sich zu sein. Ich wollte so viel so schnell und es hat mir nicht die Flügel verliehen, die ich mir gewünscht habe. Vielmehr musste ich noch in das schwere Erdreich abtauchen und das war gut so.

      Auf uns und das neue Land.
      Herzensdrücker Deine Veronika

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    2. Alleine Deine Kommi-Antwort ist ´nen Post wert, Veronika :))) Schreiben kannst Du, das ist wirklich ... hach... göttlich :))

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  2. Liebe Veronika,
    es ist interessant: Erst vorgestern Abend, als ein wilder, böiger, kalter Wind bei uns durchs Tal pfiff und HerrHummel und ich grad den Stall verliessen, um nach hause zu fahren, da sagte ich zu ihm: "Ich liebe diesen Wind. Er macht einem so lebendig!". Und jetzt hast du ihn, den Wind, in diesem Post zum Thema.....
    Ja, ich liebe diesen Wind tatsächlich. Das Wasser ist nicht mein Element, aber die Erde. In ihr kann ich Wurzeln schlagen und Heimat finden. Und der Wind, der über meine Erde fegt, trägt meine Gedanken und lässt meinen Geist mit sich ziehen. Wenn wir solches Wetter haben wie auch heute, wenn die Luft sich toll gebärdet und ungestüm übers Land brodelt, dann bin ich am liebsten draussen. Dann mit den Ponys durch den Wald zu traben, diese frische Luft zu atmen und zu spüren, wie sie einem beschwingt ist ein Erlebnis, das belebt und die Sinne anregt wie kaum etwas anderes.....
    Kennst du den Film Chocolat? In ihm hat der Wind eine tragende Rolle. Etwa in der Schlüsselszene, in der die junge Mutter Vianne mit ihrer kleinen Tochter Anouk praktisch vom Wind in ein kleines französisches Dorf "geweht" wird, in dem sie selber schlussendlich ihr Glück findet und auch andern Dorfbewohnern "auf die Beine hilft". Wenn du magst, dann google dir mal den Soundtrack. Ich bin mir sicher, du wirst erkennen, welche Melodien dem Wind verschrieben sind...! ;oD Und falls du den Film noch nicht gesehen hast: Pflichtprogramm!! *ggg*
    Hummelzherzensgrüsse!

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    1. Oh ja das ist es - er macht so lebendig, der Wind. Ist auch nicht greif- und haltbar, er macht was er will, er ist Freiheit in Vollendung. Und wir können mit, wenn wir wollen.

      So schön, mit den Ponys durch den Wald, das ist ein Bild wie aus einem Märchen.

      Chocolat ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme und ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich ihn schon gesehen habe. Kurz vor Weihnachten das letzte Mal, an einem adventlichen Sonntagmorgen.
      1959 kam Vianne in das kleine Dorf, mein Geburtsjahr, da wurde ich auch angeweht. Und ich mag gerne weiterziehen, habe es örtlich noch nicht geschafft, aber im Geist. Und mit dem Nordwind versteht sich. Ich habe sogar schon mal das Dorf gesucht, in dem der Film gedreht wurde - Flavigny-sur-Ozerain, grad mal gut fünf Stunden von uns entfernt. Es steht schon in meiner Reisezieleliste.

      Bis es soweit ist, ziehe ich in Gedanken mit dem Nordwind, ein wenig Schokolade im Gepäck und lausche den Melodien, die er singt.

      Herzensgrüße in die Schweiz
      Veronika

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  3. Fantastische Fotos, liebe Veronika, – mich fasziniert diese Weite!
    Sturm macht mich immer SEHR fröhlich, ich glaube auch, das liegt an seiner aufmischenden Energie. Ein Freund meinte mal, alle Menschen liebten den Wind, weil er sie daran erinnere, dass wir mal fliegen konnten. Wer weiß …
    Vor ein paar Jahren habe ich mir noch den Spaß gemacht, mit einem Regenschirm bei starkenm Wind hoch zu hüpfen und mich ein Stück von ihm tragen zu lassen, für das Mary-Poppins-Gefühl im Alltag.
    Herzliche Grüße in den Abend
    Petra

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    1. Danke liebe Petra, es war auch eine fantastische Stimmung.
      Kann ich mir gut vorstellen, das mit dem fliegen. Wind macht auch immer ein sehnsuchtsvolles Gefühl bei mir.
      Das ist eine super Idee mit dem Poppins-Gefühl. Wir hatten das mal an der Nordsee gemacht, da ging es sogar ohne Schirm, dass wir ein wenig versetzt wurden beim Sprung. Aber bei Windstärke 10 - 12 ist das kein Problem.

      Ganz liebe Grüße zurück und einen entspannten Abend.
      Veronika

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  4. Liebe Veronika,ich gestehe das ich den Wind gar nicht mag.
    Allerdings hast du mir jetzt die Augen und den Kopf geöffnet.So habe ich den Wind noch nie erlebt wie du ihn siehst.
    Deine Post zeigt mir nun eine andere Seite vom Wind. Ich finde deine Einstellung sehr gut.Darüber werde ich sicher noch Nachdenken.
    Deine Bilder sind so wunderschön, ich kann mich gar nicht satt sehen.
    Fabelhafte Bilder die mir schon beim Ansehen Kraft geben.
    Danke dir für deinen Besuch auf meinem Blog.
    L.G.Edith

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    1. Liebe Edith,

      danke für Deinen Besuch bei mir und Deinen Kommi.
      Ich denke, wir haben alle unsere Lieblingselemente und mit den anderen können wir halt nicht so gut. Drum bin ich auch die Windwasserfrau und nicht das Erdfeuerwesen. So einfach ist es.

      Den Wind habe ich schon immer geliebt, er hat mir stets ein Gefühl von Freiheit und Ungebunden sein geschenkt. Daher liebe ich den Norden auch so sehr.

      Ich wünsch Dir eine schöne neue Woche mit wundervollen Momenten.

      Lg Veronika

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